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Wir konzentrieren uns auf Fragestellungen, wie Biodiversitätsförderflächen (BFF) bewirtschaftet werden und wie die Qualitätsstufe II und Vernetzung erreicht werden können. Dabei ist es uns ein Anliegen, dass die landwirtschaftliche Produktion von der Biodiversität profitiert. In unseren verschiedenen Plattformen erhalten landwirtschaftlichen Akteure zudem die Möglichkeit, aktuelle Themen einzubringen und mit Berufskolleginnen und -kollegen zu diskutieren.

agrinatur.ch – Übersicht über die Biodiversitätsförderflächen und Bewirtschaftungstipps

Bild: Dominik Hagist, Schweizerische Vogelwarte


Auf agrinatur.ch finden Sie eine breite Palette an Informationen zur Bio­diversitäts­förderung in der Landwirtschaft.

Die Themen sind klar strukturiert und übersichtlich für verschiedenste Zielgruppen aufbereitet. Die Inhalte werden regelmässig aktualisiert und beinhalten gesetzliche Anforderungen, relevante Merkblätter, weitergehende Tipps und Videos. Lehrpersonen haben zudem die Möglichkeit, Unterrichtsmaterialien wie Foliensätze und Praxisvideos direkt über die Webseite zu beziehen. Eine Zusammenstellung wichtiger Beratungsadressen erleichtert Interessierten die Kontaktaufnahme mit Ansprechpersonen. Die Website wird in Zusammenarbeit mit dem FiBL und der Schweizerischen Vogelwarte betrieben.

Netzwerke und Plattformen

Deutschschweiz | BBL
Beratungsgruppe Biodiversität Landwirtschaft

Die Beratungsgruppe Biodiversität Landwirtschaft (BBL) ist eine nationale Plattform, welche Fachpersonen aus öffentlichen und privaten Beratungsorganisationen, Forschungsinstitutionen, Bildungseinrichtungen sowie Behörden und weiteren Organisationen zusammenbringt. Ihr Ziel ist es, die Biodiversität auf landwirtschaftlichen Betrieben effektiv zu fördern, indem sie einen optimalen Nutzen für Fauna und Flora anstrebt.

Besonderen Wert legt die Gruppe darauf, dass die Biodiversitätsfördermassnahmen zu den Betriebskonzepten der Bewirtschaftenden passen und der Aufwand für die Anlage und Pflege angemessen ist.

Kernaktivitäten der BBL

  • Organisation von Veranstaltungen zur fachlichen Weiterbildung der Mitglieder sowie zum Informations- und Wissensaustausch
  • Bereitstellung aktueller Erkenntnisse und Information für die Mitglieder
  • Förderung einer engen Zusammenarbeit mit anderen im gleichen Fachgebiet tätigen Organisationen und Institutionen
  • Entwicklung von Methoden und Dokumenten sowie praxisorientierten Lösungen für gemeinsame Anliegen
  • Beobachtung und Förderung positiver, innovativer Entwicklungen
  • Erstellung von Fachargumentarien und Empfehlungen zuhanden der Mitglieder
  • Verfassen von Stellungnahmen zu relevanten Themen
  • Durchführung von Öffentlichkeitsarbeit


Mitglied werden

Die Mitgliedschaft steht allen interessierten Beratungspersonen offen, die im Bereich der Biodiversitätsförderung auf Landwirtschaftsbetrieben tätig sind. Für die Mitgliedschaft wird ein kleiner Unkostenbeitrag erhoben. Hier geht's zum Anmeldeformular

Nützliche Links



Zugang zur BBL auf Agriconnect

Romandie | «Plateforme réseaux»
Austauschplattform zu Vernetzungsprojekten

Die «Plateforme réseaux» organisiert jährlich eine Austauschplattform zwischen den kantonalen Verantwortlichen von Vernetzungsprojekten sowie interessierten Personen. In den 2000er Jahren gegründet, diente sie der Überprüfung verschiedener kantonaler Vernetzungsprojekte. Heute engagiert sie sich vor allem für den Informationsaustausch zwischen Bundesämtern und an Vernetzungsprojekten beteiligten Personen.

Zum Beispiel im Zusammenhang mit:

  • Aktualisierungen der Gesetzgebung im Bereich Biodiversität und Vernetzung (präsentiert vom BLW und/oder BAFU).
  • der Zukunft der Vernetzungsprojekte
  • neuen BFF-Typen
  • der Umsetzung der ökologischen Infrastruktur
  • innovativen Projekten zur Biodiversität
Die «Plattform réseaux» findet in der Regel im November statt und steht allen Interessierten offen, die sich für dieses Thema interessieren. Die Anmeldung erfolgt über die Kursanmeldung im AGRIDEA-Shop.

Aktuelle Projekte

FarmBioNet - Landwirt/-innen orientiertes Netzwerk für Biodiversität und landwirtschaftliches Wissen (2025–2027)

Wie kommen wir zu mehr Biodiversität in der Landwirtschaft und was hindert oder motiviert uns in der Umsetzung? Dieser Frage ging 2023 auch die AGRIDEA in einer europäischen Arbeitsgruppe nach. Daraus ist nun das Projekt FarmBioNet entstanden. Mit einer Laufzeit von 3 Jahren (2025-2027) wird das Projekt durch die EU und das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) der Schweiz finanziert.

Hauptziel des von TEAGASC geleiteten Netzwerkprojektes, sind effektive Biodiversitätsfördermassnahmen für Landwirtschaftsbetriebe zu identifizieren, zu bewerten und zu verbreiten, indem der Wissensaustauch zwischen Bewirtschaftenden, Beratung, Wissenschaft, NGO's und weiteren Akteuren des landwirtschaftlichen Wissenssystems angeregt wird. Im Rahmen des Projektes entstehen insgesamt zwölf Nationale Netzwerke, welche zusammen ein internationales Netzwerk bilden. Gut funktionierende Praxisbeispiele aus dem In- und Ausland sollen gesammelt und in einer adressatengerechten Sprache aufgearbeitet und verbreitet werden. Die AGRIDEA leitet das Nationale Netzwerk für die Schweiz. Weiter Informationen auf FarmBioNet.eu

Was bringt das Netzwerk den Teilnehmenden?
  • Zugang zu aktuellen Forschungsergebnissen und Praxiserfahrungen von Betrieben
  • Zugang zu gut funktionierenden Praxisbeispielen und innovativen Ideen
  • Gelegenheit zum Netzwerken und Austausch mit Experten/-innen aus Praxis, Beratung und Forschung aus dem In- und Ausland
  • Mitgestaltung bei der Entwicklung von praxistauglichen Werkzeugen (z.B. BFF Kosten-Nutzen Rechner)

Liste der Projektpartner:
  • TEAGASC - Agriculture and food development authority (Irland)
  • University of Forestry (Bulgarien)
  • Environmental Institute ECOLOGICA (Kroatien)
  • Institute of landscape ecology of the Slovak academy of sciences (Slowakei)
  • STUDIA (Österreich)
  • Tenuta di paganico societa agricolaspa (Italien)
  • BIO AUSTRIA - Verein zur Förderung des biologischen Landbaus (Österreich)
  • Slovenian Forestry Institute (Slowenien)
  • Suske Consulting (Österreich)
  • Department of housing, local government and heritage (Irland)
  • Universita degli Studi di Firenze (Italien)
  • Asociacion Agraria Jóvenes Agricultores de Sevilla (Spanien)
  • Avalon Foundation (Niederlande)
  • Fundatia ADEPT Transilvania (Rumänien)
  • Udruzenje za preduzetnistvo i inovacije Foodscale Hub (Serbien)
  • Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL Germany (Deutschland)
  • Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL Schweiz (Schweiz)
  • Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung e.V. (Deutschland)

Unterstützungsgrundlagen - Biodiversitätsförderung im Ackerland
Beratungsprojekt (2022–2025)

Biodiversitätsförderflächen im Ackerland bieten vielen Tier- und Pflanzenarten wichtige Rückzugsorte, Nahrungsquellen und Überwinterungsplätze. In der Schweiz gibt es viele Arten, welche speziell an das vom Menschen geprägte Ackerland angepasst sind und nur dort überleben können. Dieses Beratungsprojekt verfolgt das Ziel, die dafür benötigten Unterstützungsgrundlagen zu entwickeln.

Derzeit machen Biodiversitätsförderflächen (BFF) im Ackerland lediglich 1 % aus. Mit der Einführung der Förderung von 3.5 % BFF auf Ackerflächen ab 2025 werden viele Betriebe erstmalig Biodiversitätsförderflächen anlegen. Da sie damit kaum Erfahrung haben, wird die Nachfrage nach Beratung zunehmen.

Das Beratungsprojekt erstreckt sich über vier Jahre und hat das Ziel, Unterstützungsgrundlagen für Landwirtinnen und Landwirte sowie Beratungspersonen zu entwickeln, um BFF im Acker standortgerecht und optimal für die Förderung der Biodiversität und von Nützlingen anzulegen. Dies wird einerseits durch die Erstellung von Unterlagen wie Entscheidungshilfen sichergestellt, die die am besten geeigneten BFF-Typen für bestimmte Standorte aufzeigen. Andererseits steht die Begleitung von Beispielbetrieben durch Beratung und Wissenschaft im Fokus der Aktivitäten. Mit Betrieben in den Kantonen Aargau und Freiburg ist das Mittelland vertreten und mit dem Kanton Graubünden ein Kanton mit Flächen in den Zentral- und Südalpen. Es sind ebenfalls Video-Tutorials zur Anlage und Pflege von gesäten Acker-BFF vorgesehen. Ab dem zweiten Jahr finden Weiterbildungen auf den Betrieben für Landwirtinnen und Landwirte sowie Beratungspersonen statt. Darüber hinaus dienen die Betriebe als Exkursionsziele eines neuen Ausbildungsgangs für Fachpersonen der Biodiversitätsberatung.

Erste Resultate aus diesem Projekt finden Sie im Themenbereich «Biodiversität» auf Agripedia.ch


Projektpartner:
    Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit den Kantonen Aargau, Freiburg und Graubünden, Agroscope und der BFH-HAFL durchgeführt.
    Die Finanzierung erfolgt durch das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) und mittels Eigenleistungen der Projektpartner.

Biodiversitätswirkung in den ökologischen Netzwerken fördern - Kanton Waadt
(2019-2030)

Pilotprojekt zur Förderung der Vogelwelt in der Talzone. Im Zuge des kantonalen Aktionsplans Biodiversität 2019–2030 engagiert sich der Kanton Waadt verstärkt für eine effektivere und effizientere Förderung der landwirtschaftlichen Biodiversität.

Zur Optimierung der vorhandenen finanziellen Ressourcen beauftragte die Abteilung für Biodiversität und Landschaft (DGE-BIODIV) die Schweizerische Vogelwarte in Zusammenarbeit mit der AGRIDEA entsprechende Massnahmen zu entwickeln. Dieses Pilotprojekt zielt insbesondere darauf ab, die Vogelwelt in den Talzonen zu fördern und sich dabei auf deren Ziel- und Charakterarten zu stützen.

Die Pilotphase wurde erfolgreich abgeschlossen, wobei ein Katalog von Massnahmen mit erheblicher Biodiversitätswirkung erstellt wurde. In der nächsten Phase wird nun für jede Massnahme ein Datenblatt erarbeitet.

Als konkretes Resultat finden Sie zum Beispiel im AGRIDEA-Shop das Datenblatt «Flore rare accompagnatrice de cultures» als Gratis-PDF zum herunterladen.


Projektpartner sind:
  • Bureau d'Ecologie Jacques Studer
  • Direction générale de l'agriculture, de la viticulture et des affaires vétérinaires (DGAV)
  • Prométerre
  • Beauftragte der Pilotnetzwerke Payerne und Donatyre-Avenches

ZiBiF - Zielorientierte Biodiversitätsförderung
Ressourcenprojekt (2020–2025)

Ressourcenprojekt zur «Zielorientierte Biodiversitätsförderung (ZiBiF)» Der Kanton Zürich startete diese Projekt im Juli 2020 mit dem Ziel, die Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen zielorientiert und standortspezifisch zu fördern.

Mit welchen Massnahmen die Ziele erreicht werden, steht den Landwirtinnen und Landwirten frei. Dieser Ansatz eröffnet den Betrieben neue Möglichkeiten und Freiheiten in der Nutzung von Biodiversitätsförderflächen und soll dazu beitragen, die Motivation der Bewirtschaftenden für die Thematik zu steigern und die Umweltziele der Landwirtschaft besser zu erreichen. Mehr Infos zum Projekt auf der Webseite: zielorientierte-biodiversitaet.ch


Projektpartner:
    Dies ist ein Gemeinschaftsprojekt des Kantons Zürich, des Zürcher Bauernverbandes und der AGRIDEA. Es wird vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) kofinanziert.

Ausbildungslehrgang - Gesamtbetriebliche Biodiversitätsförderung
Beratungsprojekt (2022–2025)

Untersuchungen zeigen, dass sich die Biodiversitätsleistungen auf Betrieben durch eine gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatung markant verbessern lassen.

Um zielorientierte und gesamtbetriebliche Biodiversitätsberatungen erfolgreich durchzuführen, brauchen Beratungspersonen fundierte agronomische und ökologische Kenntnisse, aber auch ausgeprägte Sozial- und Methodenkompetenzen. Im 10-tägigen Ausbildungsgang der AGRIDEA, Agrofutura und FiBL vermitteln wir den Teilnehmenden das Rüstzeug dazu. Der Lehrgang beinhaltet zudem Selbststudium und wird mit einem Attest abgeschlossen. Zur Kurs-Anmeldung


Projektparter für diesen Lehrgang sind:
    Dieser Ausbildungslehrgang wird als Pilot im Rahmen eines Beratungsprojekts vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) in den Jahren 2023, 2024 und 2025 durchgeführt. Zusätzlich finanziert wird er durch das Bundesamt für Umwelt (BAFU) und die sechs Pilotkantone: Bern, Freiburg, Luzern, St. Gallen Thurgau und Zürich.

Abgeschlossene Projekte

Weiterentwicklung der Biodiversitätsbeiträge in der AP22+

Mit der AP22+ soll die Biodiversitätsförderung punktuell vereinfacht und die Wirkung der Beiträge durch eine stärkere Zielausrichtung erhöht werden. Anpassungen bei den Biodiversitätsbeiträgen sind sowohl bei den Grundanforderungen (ohne Beiträge), den BFF-Typen (Anzahl, Art) sowie den Auflagen innerhalb der BFF-Typen vorgesehen. Zusätzlich sollen neu auch Beiträge für besondere Leistungen geschaffen werden, welche verstärkte Anreize in Richtung Wirkungsverbesserung geben sollen. Ziel dieser Studie waren es, die erwartete ökologische Wirkung und den Beratungsbedarf zu evaluieren. Die Ergebnisse stammen aus einer Pilotstudie mit zehn Landwirtschaftsbetrieben und einer Online-Umfrage unter 110 Beratungsinstitutionen. Basierend auf diesen Ergebnissen wurden Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Biodiversitätsbeiträge erarbeitet, einschliesslich der Förderung der Beratung von Seiten Bund.

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Evaluation der Biodiversitätsbeiträge

Im Auftrag des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) führte die AGRIDEA eine Analyse der Biodiversitätsbeiträge im Rahmen der Agrarpolitik 2022+ durch. Diese Evaluierung wurde in Zusammenarbeit mit econcept und L'Azuré durchgeführt und mit Beiträgen von Agroscope erstellt.

Die Biodiversitätsbeiträge wurden in den letzten Jahren verschiedentlich angepasst. Vor dem Hintergrund der Agrarpolitik 2022+ und der Berücksichtigung der ersten Ergebnisse von ALL-EMA (Monitoringprogramm «Arten und Lebensräume Landwirtschaft») wurde eine umfassende Bewertung des Konzepts, des Vollzugs, der Umsetzung sowie der Wirkung der Biodiversitätsbeiträge durchgeführt. Die Evaluation ergab, dass die Biodiversitätsbeiträge eine positive Wirkung erzielen und die quantitativen Etappenziele der AP 2014–2017 erreicht wurden. Das Konzept wird trotz seiner Komplexität weitgehend als kohärent angesehen und breit akzeptiert. Es besteht jedoch Verbesserungsbedarf hinsichtlich der Qualität und der Lage der Biodiversitätsförderflächen (BFF), der Kohärenz der Ziele innerhalb der Biodiversitätsbeiträge und zwischen der Biodiversitätsförderung und anderen Zielen der Agrarpolitik sowie bei der Umsetzung der Biodiversitätsbeiträge durch die Kantone. Die Evaluation zeigt ebenfalls auf, dass ein fundiertes Wissen über die Biodiversität von entscheidender Bedeutung für eine verbesserte Biodiversitätsförderung ist. Eine kompetente Beratung in diesem Bereich wird als unerlässlich erachtet. Darüber hinaus wird die Aus- und Weiterbildung für die verschiedenen landwirtschaftlichen Akteure im Bereich Biodiversität als wichtiger Faktor für eine verbesserte Biodiversitätsförderung angesehen.

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