Wir konzentrieren uns auf Fragestellungen, wie Biodiversitätsförderflächen (BFF) bewirtschaftet werden und wie die Qualitätsstufe II und Vernetzung erreicht werden können. Dabei ist es uns ein Anliegen, dass die landwirtschaftliche Produktion von der Biodiversität profitiert. In unseren verschiedenen Plattformen erhalten landwirtschaftlichen Akteure zudem die Möglichkeit, aktuelle Themen einzubringen und mit Berufskolleginnen und -kollegen zu diskutieren.
Bild: Dominik Hagist, Schweizerische Vogelwarte
Auf agrinatur.ch finden Sie eine breite Palette an Informationen zur Biodiversitätsförderung in der Landwirtschaft.
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Verantwortliche
Netzwerke und Plattformen
Die Beratungsgruppe Biodiversität Landwirtschaft (BBL) ist eine nationale Plattform, welche Fachpersonen aus öffentlichen und privaten Beratungsorganisationen, Forschungsinstitutionen, Bildungseinrichtungen sowie Behörden und weiteren Organisationen zusammenbringt. Ihr Ziel ist es, die Biodiversität auf landwirtschaftlichen Betrieben effektiv zu fördern, indem sie einen optimalen Nutzen für Fauna und Flora anstrebt.
Die «Plateforme réseaux» organisiert jährlich eine Austauschplattform zwischen den kantonalen Verantwortlichen von Vernetzungsprojekten sowie interessierten Personen. In den 2000er Jahren gegründet, diente sie der Überprüfung verschiedener kantonaler Vernetzungsprojekte. Heute engagiert sie sich vor allem für den Informationsaustausch zwischen Bundesämtern und an Vernetzungsprojekten beteiligten Personen.
Aktuelle Projekte
Wie kommen wir zu mehr Biodiversität in der Landwirtschaft und was hindert oder motiviert uns in der Umsetzung? Dieser Frage ging 2023 auch die AGRIDEA in einer europäischen Arbeitsgruppe nach. Daraus ist nun das Projekt FarmBioNet entstanden. Mit einer Laufzeit von 3 Jahren (2025-2027) wird das Projekt durch die EU und das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) der Schweiz finanziert.
Biodiversitätsförderflächen im Ackerland bieten vielen Tier- und Pflanzenarten wichtige Rückzugsorte, Nahrungsquellen und Überwinterungsplätze. In der Schweiz gibt es viele Arten, welche speziell an das vom Menschen geprägte Ackerland angepasst sind und nur dort überleben können. Dieses Beratungsprojekt verfolgt das Ziel, die dafür benötigten Unterstützungsgrundlagen zu entwickeln.
Abgeschlossene Projekte
Weiterentwicklung der Biodiversitätsbeiträge in der AP22+
Mit der AP22+ soll die Biodiversitätsförderung punktuell vereinfacht und die Wirkung der Beiträge durch eine stärkere Zielausrichtung erhöht werden. Anpassungen bei den Biodiversitätsbeiträgen sind sowohl bei den Grundanforderungen (ohne Beiträge), den BFF-Typen (Anzahl, Art) sowie den Auflagen innerhalb der BFF-Typen vorgesehen. Zusätzlich sollen neu auch Beiträge für besondere Leistungen geschaffen werden, welche verstärkte Anreize in Richtung Wirkungsverbesserung geben sollen. Ziel dieser Studie waren es, die erwartete ökologische Wirkung und den Beratungsbedarf zu evaluieren. Die Ergebnisse stammen aus einer Pilotstudie mit zehn Landwirtschaftsbetrieben und einer Online-Umfrage unter 110 Beratungsinstitutionen. Basierend auf diesen Ergebnissen wurden Schlussfolgerungen und Empfehlungen für die Weiterentwicklung der Biodiversitätsbeiträge erarbeitet, einschliesslich der Förderung der Beratung von Seiten Bund.
Evaluation der Biodiversitätsbeiträge
Im Auftrag des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) führte die AGRIDEA eine Analyse der Biodiversitätsbeiträge im Rahmen der Agrarpolitik 2022+ durch. Diese Evaluierung wurde in Zusammenarbeit mit econcept und L'Azuré durchgeführt und mit Beiträgen von Agroscope erstellt.
Die Biodiversitätsbeiträge wurden in den letzten Jahren verschiedentlich angepasst. Vor dem Hintergrund der Agrarpolitik 2022+ und der Berücksichtigung der ersten Ergebnisse von ALL-EMA (Monitoringprogramm «Arten und Lebensräume Landwirtschaft») wurde eine umfassende Bewertung des Konzepts, des Vollzugs, der Umsetzung sowie der Wirkung der Biodiversitätsbeiträge durchgeführt. Die Evaluation ergab, dass die Biodiversitätsbeiträge eine positive Wirkung erzielen und die quantitativen Etappenziele der AP 2014–2017 erreicht wurden. Das Konzept wird trotz seiner Komplexität weitgehend als kohärent angesehen und breit akzeptiert. Es besteht jedoch Verbesserungsbedarf hinsichtlich der Qualität und der Lage der Biodiversitätsförderflächen (BFF), der Kohärenz der Ziele innerhalb der Biodiversitätsbeiträge und zwischen der Biodiversitätsförderung und anderen Zielen der Agrarpolitik sowie bei der Umsetzung der Biodiversitätsbeiträge durch die Kantone. Die Evaluation zeigt ebenfalls auf, dass ein fundiertes Wissen über die Biodiversität von entscheidender Bedeutung für eine verbesserte Biodiversitätsförderung ist. Eine kompetente Beratung in diesem Bereich wird als unerlässlich erachtet. Darüber hinaus wird die Aus- und Weiterbildung für die verschiedenen landwirtschaftlichen Akteure im Bereich Biodiversität als wichtiger Faktor für eine verbesserte Biodiversitätsförderung angesehen.