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Nachhaltige Lösungen im landwirtschaftlichen Bauen sind erwünscht und auch notwendig. Dabei gilt es die Nachhaltigkeitsaspekte von der Anfangsidee bis hin zur Umsetzung und Nutzung des Bauvorhabens zu berücksichtigen. Die AGRIDEA erarbeitet mit Hilfe von Fachpersonen einen Leitfaden, um Landwirtinnen und Landwirte in der Rolle der Bauherrschaft wie auch andere involvierte Personen der Familie oder aus der Beratung, Architektur und Bauwesen zu unterstützen. Das Projekt läuft von 2020 bis 2023.

Ziele

Das Projekt «Vision für landwirtschaftliches Bauen 2030» will die landwirtschaftlichen Akteurinnen und Akteure dabei unterstützen, die zentralen Faktoren für erfolgreiche und nachhaltige Bauprojekte zu identifizieren und zu nutzen. Die Idee ist, das Konzept der Nachhaltigkeit auf landwirtschaftliche Gebäude anzuwenden.

Der Einbezug der wichtigsten Akteursgruppen im Projekt spielt eine zentrale Rolle. Mit ihnen zusammen soll

  • ein gemeinsames Verständnis und Schlüsselkriterien für nachhaltiges landwirtschaftliches Bauen erarbeitet und dabei die drei Säulen der Nachhaltigkeit (Wirtschaft, Soziales, Umwelt) berücksichtigt werden.
  • darauf aufbauend ein Leitfaden entwickelt werden, der die Bewertung der Nachhaltigkeit von landwirtschaftlichen Bauprojekten ermöglicht.

Dieser umfassende Ansatz ermöglicht es der Bauherrschaft ebenso wie weiteren involvierten Personen frühzeitig einen Überblick über Verbesserungsmöglichkeiten und hilfreiche Instrumente beim landwirtschaftlichen Bauen zu bekommen. Zentral dafür ist eine umfassende und langfristige Betrachtung, die den kompletten Lebenszyklus einschliesst: von der Projektidee, der Planung und Ausführung bis hin zur Nutzung und zum Rückbau.

Die wichtigsten Zielgruppen sind die Projektträgerschaft (Landwirtinnen und Landwirte), die landwirtschaftliche Beratung, Planer (Architekten, landwirtschaftliche Baufirmen usw.), Finanzwesen (Banken/Agrarkreditkassen, Stiftungen usw.) sowie kantonale und kommunale Behörden.

Organisation

Das Projekt ist in verschiedene Arbeitsgruppen und Workshops gegliedert:

  • Die Begleitgruppe unterstützt das Projektteam, wird zu Inhalten und Organisation konsultiert und macht Vorschläge.
  • Expertengruppen unterstützen und beraten das Projektteam in Fragen der Nachhaltigkeit und/oder in spezifischen Bereichen des landwirtschaftlichen Bauwesens.
  • In den Workshops ist eine breite Palette von Akteursgruppen aus der Branche vertreten.
  • Das Projektteam übernimmt die Leitung und Koordination des gesamten Projekts sowie die Analyse, Vertiefung und Zusammenfassung der Ergebnisse der verschiedenen Workshops.

Der frühzeitige Einbezug von und die enge Zusammen­arbeit mit den wichtigsten involvierten Personen während des gesamten Projekts ist ein wichtiger Aspekt, um die Legitimität der Ergebnisse zu gewährleisten. Darum umfasst die Um­setzung mehrere Schritten und eine regelmässige Präsentation und Diskussion der Zwischenergebnisse mit den beteiligten Personen (Workshops im Rahmen der Kriterienent­wicklung, Tests für Tool). Dieser Ansatz ermöglicht es, die Erwar­tungen der Beteiligten zu berücksichtigen und trägt so zu einer besseren Akzeptanz der Projektergebnisse und der entwickelten Instrumente bei.

Module

Das Gesamtprojekt besteht aus verschiedenen Modulen. Modul 1 befindet sich derzeit in der Umsetzungsphase. Auf dieser Grundlage können die späteren Module des Projekts geplant werden. Der Ansatz des aktuellen Moduls wird folgend beschrieben.

Globale Vision und Bewertung der Nachhaltigkeit von landwirtschaftlichen Gebäuden

  • Festlegung einer gemeinsamen Vision und der Kriterien für Nachhaltigkeit
  • Entwicklung des Prototyps eines Leitfadens für nachhaltige landwirtschaftliche Bauten

Optimierung des Beratungsprozesses, Webplattform

  • Entwicklung des Tools
  • Erstellung eines Modells für den Beratungsprozess
  • Entwicklung von Werkzeugen, Checklisten, Dokumenten
  • Lancierung der Internet-Plattform

Gute Beispiele und innovative Konzepte

  • Suche und Selektion von guten Praxisbeispielen
  • Entwicklung innovativer Ansätze
  • Kursdurchführung zur Bewertung der guten Praxisbeispiele

Akteure und Partner

Die seit Beginn des Projekts beteiligten Personen bilden ein breites Spektrum der landwirtschaftlichen Baubranche ab.

Dazu gehören Schlüsselpersonen:

  • der Bauherrschaft (Landwirtinnen und Landwirte, die auch in der landwirtschaftlichen Beratung tätig sind.)
  • der Bauberatung
  • der Architektur sowie Architekturschulen (HEPIA, HSLU, Planungsbüros)
  • von kantonalen Dienststellen (Landwirtschaft/Strukturverbesserungen/Raumplanung/Umwelt)
  • von Kreditkassen
  • des Bauwesens und der Raumplanung (SIA, ALB-CH, COSAC, Schweizer Berghilfe, Agriexpert, EspaceSuisse)
  • aus der Forschung/Hochschulen (ETHZ, Agroscope, FiBL, HAFL)
  • von Bundesämtern (BLW, ARE, BAFU)
  • aus Organisationen zum Schutz der Landschaft (SL-FP)
  • aus dem Nachhaltigkeitsbereich (sanu, RISE, NNBS)

Dank dieser interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den Teilnehmenden der verschiedenen Workshops, dem Projektteam, den Fachgruppen und der Begleitgruppe sind die Resultate breit abgestützt.

Finanzierung

Das Projekt Vision 2030 für nachhaltige landwirtschaftliche Bauten wird vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) finanziell unterstützt und insbesondere von der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für landwirtschaftliches Bauen und Hoftechnik (ALB-CH) begleitet.

Die AGRIDEA stellt die Projektfinanzierung hauptsächlich sicher. Weitere Institutionen leisten einen wichtigen Beitrag durch die Teilnahme ihrer Mitarbeitenden in den verschiedenen Arbeitsgruppen.

Nützliche Informationen

Koordination und Kontakt :

Claude Gallay, AGRIDEA, T +41 21 619 44 58 (direkt), claude.gallay(at)agridea.ch

Beat Steiner, AGRIDEA, T +41 52 354 97 14 (direkt), beat.steiner(at)agridea.ch

Projektteam

Marc Gilgen ● Danielle Albiker ● Benedikt Kramer ● Robert Obrist, AGRIDEA

Begleitende Gruppe

Sylvain Chevalley, Proconseil ● Johnny Fleury, BLW ● Pius Fölmli, ALB-CH und SAB ● Peter Hänzi, Landwirtschaft Aargau ● Richard Hollenweger, DAC-Vaud ● Laurent Maret, OAS-VS ● Marc Münster, Sanu ● Barbara Stettler, SIA ● Willi Wicki, GLB Emmental

Expertengruppe

Paola Tosolini, HEPIA ● Pius Fölmli, ALB-CH und SAB ● Enrico Celio, ETHZ und später Incolab ● Christian Thalmann, HAFL RISE ● Marc Münster, Sanu

Experten und Expertinnen pro Säule

Umgebung

Beat Steiner, AGRIDEA

Enrico Celio, ETHZ dann Incolab ● Franziska Grossenbacher, SL-FP ● Erich von Ah, Amt für Landwirtschaft (SZ) ● Stefan Schmid, AWEL (ZH) ● Michael Zähner, Agroscope ● Pascal Python, AGRIDEA ● Jens Lansche, Agroscope

Soziales

Danielle Albiker, AGRIDEA

Anita Müller, Strickhof ● Stefan Mann, Agroscope ● Magali Estève, AGRIDEA ● Pierre PRAZ, ASM ● Sylvain Chevalley, Proconseil

Wirtschaft

Robert Obrist, AGRIDEA

Bruno Durgiai, Christian Thalmann, HAFL ● Markus Ming ● Benedikt Kramer, AGRIDEA ● Pius Fölmli, ALB-CH und SAB