Zum Hauptinhalt springen

Die wichtigsten Einflussfaktoren der Agrarmärkte

Die Faktoren, welche jeden einzelnen Agrarmarkt bestimmen sind die Nachfrage, das Angebot, die Preisbildung, die Marktstrukturen, der Organisationsgrad der Wertschöpfungsakteure und die agrar- und handelspolitischen Rahmenbedingungen.

Die Nachfrage nach Nahrungsmitteln wird durch folgender Einflussfaktoren bestimmt:

  • Demographisch: Bevölkerungsentwicklung, Altersstruktur, Anzahl und Grösse der Haushalte;
  • Wirtschaftlich: Einkommenssituation, Preise und Beschäftigung;
  • Gesellschaftlich: Wertvorstellungen und Konsumtrends.

Das Angebot wird beeinflusst durch die Produktepreise (Produzentenpreise), Natur, Klima, Topographie, den technischen Fortschritt und die Preise für Produktionsfaktoren (-mittel). Lange Zeit wuchs das Angebot dank technischen Fortschrittes und Skaleneffekten durch wachsende Betriebsstrukturen.

Nach Markttheorie bestimmen Angebot und Nachfrage laufend den Preis. Man spricht vom Gleichgewichtspreis. Ergänzend beeinflusst die Agrarpolitik je nach Sektor mit finanziellen Stützungen und mit Grenzschutz (Zölle und Kontingente) die Preise. Die Preisbildung durch Angebot und Nachfrage funktioniert nur dann einwandfrei, wenn viele Anbieter vielen Nachfragern gegenüberstehen. In der Praxis funktioniert die freie Preisbildung nur begrenzt. Bei den Agrarmarktstrukturen stehen meist viele Produzenten wenigen Abnehmern, Verarbeitern und Verteilern gegenüber. Man bezeichnet das als Nachfrageoligopol. Die Abnehmer verfügen so über höhere Marktmacht. Die Erfahrung zeigt, dass gut organisierte Produzentenorganisationen ihre eigenen Positionen, im Sinne einer fairen Mehrwertverteilung, besser durchsetzen können.

 

Wiederkehrende Weiterbildung

Kurs Herausforderungen im Schweizer Milchmarkt

Der regelmässig durchgeführte Kurs bietet einen Überblick zu aktuellen Trends in der Milchverarbeitung und im Milchmarkt. Die Akteure der Schweizer Milchproduktion und des Milchmarktes präsentieren Informationen über aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und Massnahmen im Milch- und Käsemarkt. Die Teilnehmenden können ihre Fragen mit den Experten diskutieren und ihre Erfahrungen einbringen.

 

Projekte

Equal Profit (2023-2024)

Die Generaldirektion für Landwirtschaft, Weinbau und Veterinärwesen (DGAV) des Kantons Waadt hat 2023 das Forschungsprojekt «Transparence des coûts et marges de filières agricoles vaudoises» (Transparenz der Kosten und Margen der Waadtländer Landwirtschaftsketten) initiiert. In Partnerschaft mit dem Startup Equal Profit und der AGRIDEA führt die Universität Lausanne dieses Projekt durch. Es zielt darauf ab, für 12 Produkte, die vollständig auf Waadtländer Boden hergestellt werden, die Kosten zu analysieren, die von den Akteuren der Wertschöpfungskette getragen werden. Die AGRIDEA stellt den Kontakt zu den Akteuren der Wertschöpfungskette her und sorgt für den Erfahrungsaustausch über die Ergebnisse des Projekts.

Wein der Zukunft (2019-2021)

Integration pilzwiderstandsfähiger Rebsorten in das Schweizer Weinsortiment

Zum Projekt

Wertverteilung in der Wertschöpfungskette (2017)

Die Studie wurde vom 1. Dezember 2016 bis 30. Juni 2017 im Auftrag des Bundesamtes für Landwirtschaft durchgeführt. Der Hauptzweck der Studie ist das Verständnis der Mechanismen, die der Wertverteilung in der Wertschöpfungskette zugrunde liegen. Es sollen Voraussetzungen identifiziert werden, die einen Rücklauf des kommerziellen Werts von Endprodukten zu den landwirtschaftlichen Produzenten begünstigen, damit dieser dem landwirtschaftlichen Einkommen zugutekommt.

Schlussbericht

Preisbildung in den landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten der Region Genfersee

Die Studie wurde für die «Vereinigung der Landwirtschaftskammern rund um den Genfersee» durchgeführt. Ziel war es die Mehrwert-Verteilung für verschiedene Produkte (Milchprodukte, Gemüse, Obst, Brot) die über verschiedene Absatzkanäle vermarktet werden (Grossverteiler, Detailhandel, Direktvermarktung) zu analysieren. Diese Studie zeigt auf wie sich die Produkt-differenzierung auf die Mehrwert-Verteilung zwischen Produzenten, Verarbeitern und Verteilern auswirkt. Sie unterstreicht ebenfalls die Bedeutung von Transparenz bezüglich des Mehrwert-Rücklaufs an die Produzenten. 

Broschüre (F)

Schlussbericht (F)

 

Beratungsprojekt «Höhere Wertschöpfung für Produkte aus Biodiversitätsförderflächen»

Das vom BLW finanzierte Beratungsprojekt «Höhere Wertschöpfung für Produkte aus Biodiversitätsförderflächen» will einen Beitrag leisten zum Ziel, die Verwertungs- und Vermarktungspotentiale von Produkten der Biodiversitätsförderflächen aufzuzeigen. Dazu wurden zwei Fallstudien erarbeitet. 

Projektleiterin: Barbara Weiss, AGRIDEA, Autor der Fallstudien: Alfred Bänninger, AGRIDEA 

Fallstudie: Marktpotential von Heu extensiv genutzter Wiesen (Ökoheu)

Fallstudie: Potentialanalyse Kirschensaft-Getränke aus Hochstammkirschen

Die Vermarktung spielt eine immer wesentlichere Rolle für das Einkommen der Bauernfamilien. Die Berater/innen, Bäuerinnen und Bauern benötigen fundierte Informationen zur Funktionsweise der Märkte. Es geht darum, das Verständnis der Verbrauchertrends und Marktmechanismen zu vertiefen, um Entwicklungen vorauszusehen und Entscheidungsprozesse zu verbessern. Die AGRIDEA verarbeitet die von den Marktbeobachtungsstellen gesammelten Informationen und Daten mit Blick auf die Zukunft. Dementsprechend werden vorrangig langfristige, strukturelle Entwicklungen beleuchtet anstatt kurzfristige, konjunkturelle Schwankungen.